10 nachhaltige Food-Initiativen in Dänemark, die Sie kennen sollten
Wir wissen ja, dass man mit Essen nicht spielen sollte, aber wir lieben es einfach alle Dinge etwas spielerischer anzugehen. Und damit auch unsere Esskultur, die geprägt ist von Nachhaltigkeit, Neudenkern und innovativen Ideen. Überzeugen Sie sich am besten selber davon!
1. Wie aus Kaffeesatz Pilze werden
Unsere zweitgrößte Stadt Aarhus ist bunt, dynamisch - und voller innovativem Ideenreichtum. Wenn es um nachhaltige Initiativen und die Esskultur der Zukunft geht, ist die Stadt absoluter Spitzenreiter.
Der im Hafen von Aarhus ansässige Verband Fra Grums til Gourmet hat einen ziemlich smarten Weg gefunden, um den alten Kaffeesatz der zahlreichen lokalen Cafés zu recyclen - und zwar zum Anbau von Austernpilzen! Die Gourmet-Pilze werden dann wiederum frisch gepflückt an Restaurants geliefert, an Privatleute verkauft oder für andere Experimente, wie Isoliermaterial oder Tiernahrung benutzt. Neben dem eigentlichen Pilzanbau halten die Freiwilligen hinter dem Projekt außerdem Workshops und Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit.
2. Fleißige Bienchen mitten in der Stadt
Wenn Sie einen Blick über die Skyline von Aarhus werfen, finden Sie einen der wichtigsten Beiträge zu unserem Ökosystem: Auf dem Dach des Scandic Hotel Aarhus City leben nämlich Hunderttausende fleißiger Bienen, die jährlich 200 Kilo frischen Honig für das Hotelrestaurant herstellen. Der Weg direkt vom Bienenstock zum Frühstücksbuffet könnte kürzer nicht sein!
Auch in Kopenhagen gibt es mit Bybi (was wörtlich übersetzt "Stadtbiene" bedeutet) ein soziales Projekt, das die lokale Community in die Honigproduktion einbezieht. Außerdem werden Nebenprodukte der Bienenzucht verkauft, die sonst weggeworfen würden. Ziel ist es, dem gegenwärtigen Rückgang der Bienen entgegenzuwirken und eine vielfältigere Umwelt zu schaffen.
Foto:Martin Heiberg
3. Eine Farm über den Dächern Kopenhagens
Eine 600m² große Farm auf den Dächern über Kopenhagens Stadtteil Østerbro? Richtig gelesen! ØsterGro besteht aus zahlreichen Beeten, auf denen Bio-Gemüse, Obst, Kräuter und essbare Blumen angebaut werden, aus einem Gewächshaus, einem Hühnerstall (!) und mehreren Bienenstöcken. In der dazugehörigen Gro Spiseri können Sie die dort angebauten Produkte direkt vor Ort genießen - und zwar im gemütlichen Gewächshaus, das vom Multifunktionsofen in der Küche beheizt wird. Zentrum des Restaurants ist ein langer Tisch, der Platz für 24 Gäste bietet (also unbedingt reservieren!) und zu geselligen Gesprächen mit den Tischnachbarn einlädt.
4. ... und eine Farm voller Ideen
Eine etwas andere Farm ist die Farm of Ideas, die von Sterne-Koch Christian F. Puglisi gegründet wurde. Heute liefert die Farm ihre nachhaltig angebauten Produkte an eine Reihe Kopenhagener Restaurants und versucht mit ihren Initiativen den Dialog zwischen Köchen und Landwirten anregen. Mit wöchentlich gelieferten Gemüseboxen, können auch Privatpersonen in den Geschmack der Produkte kommen.
Foto:Boyan Ortse - Copenhagen Media Center
5. "New Nachhaltig Cuisine"
Vielerorts in Dänemark ist es die gehobene Restaurantszene, die als Wegweiser für eine nachhaltigere Essenskultur agiert. Im Jahr 2020 etwa zeichnete Michelin 11 dänische Restaurants, die an der Spitze der nachhaltigen Gastronomie stehen, mit einem neuen Nachhaltigkeitsemblem aus. Darüber hinaus veröffentlichte Michelin eine Liste von 14 weiteren Restaurants in Dänemark, die positive Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen.
Auf letzterer finden Sie unter anderem Gastromé, eines der angesehensten Restaurants in Aarhus. Søren Jakobsen und William Jørgensen, Eigentümer und Köche von Gastromé, bauen saisonales Gemüse im restauranteigenen Garten an - nur 15 Minuten vom Restaurant im hyggeligen Latinerviertel von Aarhus, in dem die Produkte später zubereitet und serviert werden.
6. Street Food, aber nachhaltig
Auch am anderen Ende der dänischen Restaurant-Skala steht Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung: Etwa auf dem hippen Street Food Markt Reffen im Kopenhagener Stadtteil Refshaleøen. Der Großteil des Markts besteht aus recycelten Materialien und die Stände sind aus alten Schiffscontainern gebaut. Besonderer Fokus wird darauf gelegt, Lebensmittelverschwendung und Energierverbrauch zu reduzieren, umweltfreundliches Besteck zu verwenden und soziale Verantwortung zu übernehmen. Alle Standbesitzer werden sorgfältig ausgewählt und müssen sich dem nachhaltigen Ansatz verschreiben. Im Gegenzug erhalten sie eine Mietsenkung, wenn ihre Küche mit einem Bio-Label zertifiziert wird.
Foto:Restaurant Gastromé - VisitAarhus
7. Apps, die der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt haben
Too Good To Go ist eine wegweisende App aus Dänemark, die inzwischen in zahlreichen Ländern verfügbar ist. Mit einem einfachen Klick kann man dort übriggebliebene Mahlzeiten oder Lebensmittel von Cafés, Restaurants und Supermärkten bestellen, die sonst weggeworfen würden. Tolles Essen zu tollen Preisen, serviert mit einem Hauch von Umweltfreundlichkeit. Bisher hat Too Good To Go 29 Millionen Mahlzeiten gerettet, was 72.000 Tonnen Treibhausgasemissionen entspricht.
Ein ähnliches Konzept hat auch die App YourLocal, die 2015 von zwei Kopenhagenern gegründet wurde und auch heute noch lokale Ladenbesitzer, wie etwa den örtlichen Fischhändler, direkt mit Konsumenten verbindet.
8. Die etwas anderen Supermärkte
Zu den Initiativen zur Bekämpfung von Verpackungsabfällen gehört LØS-Market, ein verpackungsfreier Supermarkt, der ohne Einmalverpackungen auskommt. Besucher werden dazu angehalten ihre eigenen Behälter zum Einkauf mitzubringen oder können wiederverwendbare Pfandbehälter ausleihen.
Wefood dagegen ist Dänemarks erster Supermarkt, der Waren mit beschädigter Verpackung, falscher Kennzeichnung oder abgelaufenen Haltbarkeitsdaten, die von anderen Supermärkten oder Unternehmen gespendet werden. Die Produktpalette variiert daher von Tag zu Tag. Ziel ist es nicht nur Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, sondern mit den Gewinnen auch Menschen in Not zu unterstützen.
Foto:Too Good To Go
9. Verpackung in grün
Wir lieben unser Pfandsystem. Wussten Sie etwa das 9 von 10 Getränkeflaschen und -dosen in Dänemark zurückgebracht und wiederverwendet werden? Und doch geht das mit den Flaschen noch besser - dachte sich zumindest der bekannte dänische Bierhersteller Carlsberg! 2019 veröffentlichte Carlsberg die weltweit erste nachhaltige Bierflasche. Die Green Fiber Bottle ist aus nachhaltig gewonnenen Holzfasern hergestellt und vollständig recycelbar.
10. Das Essen der Zukunft
BuggingDenmark hat die Mission, essbare Insekten als festen Bestandteil unserer Esskultur und zukünftigen Lebelsmittelproduktion einzuführen. Gezüchtet werden die Insekten auf einer "Cricketfarm" im Nordwesten von Kopenhagen, Dänemarks erster städtischer Insektenfarm. Na, wären Sie bereit dänische Hotdogs mit dänischen Hüpfern auszutauschen?
Bio-Lokale in Dänemark - in einer praktischen App
Das Bio-Zertifikat ist eine staatlich kontrollierte Kennzeichnung für Bio-Lokale. In unserer App finden Sie nicht nur einige Infos darüber, sondern auch eine praktische Karte mit Restaurants, Cafés und Hotels ganz in Ihrer Nähe!